Pramipexol in Europa zugelassen

Neuro-Depesche 6/2006

Schnelle und anhaltende Besserung im Behandlungsalltag

Das RLS ist eine stark unterdiagnostizierte Erkrankung, die den Alltag und die Lebensqualität oft erheblich beeinträchtigt. Mit der Zulassung des non-ergolinen Dopaminagonisten Pramipexol steht seit Anfang April 2006 in 25 Ländern Europas eine sehr wirksame und sichere Therapie zur Verfügung, die vielen RLS-Patienten ermöglicht, ihr normales Leben wieder aufzunehmen.

Wie die selbst an RLS leidende BBC-Journalistin Julie Wadsworth schildert, sind die nächtlichen Symptome, die das Einschlafen und die Nachtruhe empfindlich stören, nur eine Seite der Medaille. Psychisch stark belastend sind auch die Tagessymptome wie Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten, die im Arbeitsleben und bei Freizeitaktivitäten zum Problem werden können. Die Angst vor den Symptomen lässt viele Betroffene längere Auto- oder Flugreisen oder soziale Ereignisse vermeiden. Insgesamt ist die Lebensqualität empfindlich beeinträchtigt - nicht selten auch die des Partners. Für eine gezielte Sensibilisierung der Hausärzte für die RLS-Symptome sprach sich Dr. Julian Spinks, London, aus. Er schilderte, dass bei der Nicht-Erkennung Fehlbehandlungen, u. a. mit Antidepressiva, drohen. Er betonte, dass die - ausschließlich klinische - Diagnose einfach ist, wenn die vier essentiellen diagnostischen Kriterien berücksichtigt werden. Prof. Diego Garcia-Borreguero, Madrid, charakterisierte Pramipexol als sehr wirksames RLS-Medikament, das in klinischen Studien einen Wirkbeginn innerhalb der ersten Woche aufwies, die Werte der IRLS-Ratingskala signifikant senkte, die Lebensqualität besserte und nach einem Jahr keinen Wirkverlust zeigte. Er kann die Studienerfahrungen persönlich bestätigen: Zu spürbaren Besserungen kommt es "meinen Erfahrungen nach in zwei Tagen". Auch Prof. John W. Winkelman, Boston, sieht die hohe Wirksamkeit von Pramipexol im Therapiealltag: "In meiner Praxis sprechen 80-90% an". (JL)

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