Mann im Anzug zerknickt eine ungerauchte Zigarette.

ND-Special NMOSD – AQP4-positive NMOSD und MOGAD

Neuro-Depesche 9/2023

Schlechtere Rückbildung der Läsionen bei Rauchern

Die Behandlungsoptionen für NMOSD-Patienten haben sich erheblich erweitert. In unserer ND-Special-Reihe stellen wir einige ausgewählte Publikationen vor, u. a. zu einem Delphi-Konsens zu den neuen krankheitsmodifizierenden Therapien, zum Einfluss des Rauchens auf die MRT-Aktivität und zur Verbindung zwischen kortikalen Atrophien und kognitiven Problemen der NMOSD-Patienten. Im Gegensatz zur Multiplen Sklerose (MS) schreitet die Behinderung der NMOSD-Patienten praktisch ausschließlich im Gefolge von Schüben voran, die häufig zu Erblindung, Lähmung und Tod führen. In den letzten Jahren wurden mehrere zielgerichtete Antikörpertherapien entwickelt, die das Potenzial haben, die Prognose der NMOSD-Patienten entscheidend zu verbessern.

Hat ein Nikotinkonsum von Patienten mit einer AQP4-positiven NMOSD und einer MOGAD Auswirkungen auf das Schicksal entzündlicher ZNS-Läsionen? Den Resultaten einer britischen Kohortenstudie zufolge ist der Effekt dramatisch.

105 Patienten – 57 mit AQP4-positiver NMOSD und 48 mit MOGAD – mit akutem Schub unterzogen sich einer nach vier Monaten wiederholten MRT. Eine Persistenz der Läsionen war frappierend (und signifikant) häufiger bei den 14 aktuellen Rauchern (93 %) als bei den 26 ehemaligen Rauchern (62 %) und bei 69 Niemalsrauchern (3 %). Umgekehrt war der Anteil partiell oder vollständig rückgebildeter Läsionen bei den Nichtrauchern höher als bei aktuellen Rauchern. Unter Letzteren fand sich bei der MRT-Nachuntersuchung bei keinem einzigen eine vollständige Auflösung der Läsion. Insgesamt war ein gegenwärtiges oder früheres Rauchen bei den NMOSD- und MOGAD-Patienten mit einem signifikant höheren Persistenzrisiko verbunden (Risikoverhältnis [RR]: 3,4, 95 %-KI: 2,5 - 4,7, p < 0,001). 

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Fazit
Die Morbidität und Mortalität der NMOSD-Patienten hat sich durch die frühere und verbesserte Erkennung der Krankheit, die genauere Diagnose und die Verfügbarkeit moderner, gezielterer und wirksamerer Therapien dramatisch verändert. Mit den verschiedenen, derzeit in mehr als 100 Studien geprüften potenziellen Medikamenten, so die Autoren, ist das zukünftige krankheitsfreie Überleben der NMOSD-Patienten ein realistisches Ziel.
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