Bisher zu wenig beachtet
Neuro-Depesche 7/2011
Schlechte Schlafqualität bei fokalen Dystonien
Viele Patienten mit idiopathischen fokalen Dystonien klagen über Schlafprobleme. Neurologen der Universität Bonn untersuchten nun in einer kontrollierten Studie, inwieweit Patienten mit zervikaler Dystonie (ZD) oder Blepharospasmus (BL) unter einer beeinträchtigten Schlafqualität, unter RLS-Beschwerden und komorbider Angst und Depression leiden.
Fazit
?! Bei Bewegungsstörungen wird zunehmend auf nicht-motorische Beschwerden geachtet, da sie die Lebensqualität der Betroffenen ganz besonders stark beeinträchtigen können. Dieser Bonner Studie zufolge weist nahezu die Hälfte aller Patienten mit zervikaler Dystonie oder Blepharospasmus Schlafstörungen auf. Diese gehen zudem vor allem mit depressiven Symptomen und RLS-Beschwerden einher. Dass sich die Ergebnisse bei beiden Dystonieformen ähneln, spricht den Autoren zufolge eher für einen gemeinsamen intrinsischen Mechanismus der Schlafprobleme als für einen direkten Effekt der dystonen Muskelaktivität. In weiteren Studien zum Schlaf bei Patienten mit fokalen Dystonien sollten jetzt Polysomnographien eingesetzt werden.