Systematischer Review

Neuro-Depesche

Schlafstörungen bei ‚Freezing of gait‘-Patienten

Das Einfrieren des Ganges (‚Freezing of gait‘, FOG) ist ein schweres, belastendes motorisches Parkinson-Syndrom mit einer Prävalenz von 40 % bis 70 %. Unter den nicht-motorischen Symptomen (NMS) beeinträchtigen die ebenfalls häufigen Schlafstörungen die Lebensqualität der Parkinson-Patienten oft massiv. Jetzt wurde in einem systematischen Review die Verbindung des FOG mit Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit und der Schlafqualität untersucht.

Zu diesem Zusammenhang wurden 20 Studien identifiziert. Diese umfassten 5.212 Parkinson-Patienten (51 % männlich). Die durchschnittliche Stichprobengröße aller Studien betrug 261. Ein FOG und dessen Schwere wurde u.a. anhand des FOG Questionnaire (FOG-Q) oder des New FOG Questionnaire (NFOG-Q) ermittelt.

RBD, Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit, Schlafqualität und mehr

Gegenüber den Parkinson-Patienten ohne FOG (PD-FOG) wiesen jene mit einem FOG (PD+FOG) in 9 Studien nach dem RBD Screening Questionnaire (RBDSQ) oder in der Polysomnographie nicht nur häufiger eine Rapid-Eye-Movement-Schlafverhaltensstörung (RBD) auf, diese war bei ihnen auch deutlich schwerer ausgeprägt. In 8 Studien trat nach der Epworth Sleepiness Scale (ESS) eine signifikant erhöhte Tagesmüdigkeit auf. In je 4 Studien hatten die PD + FOG-Patienten nach dem Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI) eine deutlich verringerte Schlafqualität bzw. nach anderen Instrumenten wie der Parkinson’s Disease Sleep Scale (PDSS) und der Non Motor Symptoms Scale (NMSS) signifikant häufigere bzw. schwerere Schlafstörungen. 

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Fazit

Diese systematische Überprüfung ist die erste ihrer Art, in der die Zusammenhänge zwischen 'Freezing of Gait' (FOG)  und verschiedenen Schlafaspekten umfassend untersucht wurden. Trotz einer relativ begrenzten Anzahl von Studien und einiger heterogener Ergebnisse ergab sie recht eindrücklich, dass Schlafstörungen wie Insomnie, RBD, Schlafqualitätseinbußen und die Tagesschläfrigkeit bei den PD+FOG-Patienten deutlich stärker ausgeprägt waren als bei den PD-FOG-Patienten. Um ein tieferes Verständnis der Beziehung zwischen FOG und Schlafstörungen zu erlangen, sollten in zukünftigen Längsschnittstudien sowohl objektive als auch subjektive Schlaf- und FOG-Bewertungen über einen längeren Zeitraum erhoben werden. Zudem sollte untersucht werden, ob die Therapie des einen Beschwerdebildes auch die Symptome des anderen Symptomkomplexes lindern kann.

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