Psychiater der Universität Maryland untersuchten die Prävalenz traumatischer Lebensereignisse bzw. einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) bei 54 ambulant psychiatrisch behandelten Frauen mit Schizophrenie/schizoaffektiver Erkrankung und Substanzmissbrauch oder -abhängigkeit. Ein hoher Anteil der Frauen hatte (nach TLEQ) traumatische Erfahrungen. 81% waren als Kind oder Erwachsene sexuell (61%) und/oder körperlich (48%) missbraucht worden, im Mittel wurden acht traumatische Lebensereignisse berichtet. Fast drei Viertel der Patientinnen waren von Reviktimisierung, also dem erneuten Missbrauch im Erwachsenenalter betroffen. Die PTBS-Raten in diesem Kollektiv waren mit 46% deutlich höher als in anderen Stichproben schwer kranker psychiatrischer Patienten und drogenabhängiger Frauen (30% bzw. 30-37%). Die Verbindungen zwischen PTSB und (sexuellem) Missbrauch in der Kindheit sowie Reviktimisierung erwiesen sich in dieser Studie als signifikant.
Schizophrenie, Drogen und Trauma
Neuro-Depesche 9/2004
Roter Faden Missbrauch erkennbar
Weitgehend unbeachtet existiert eine Population weiblicher Schizophrenie-Patienten mit Traumaerfahrung und Drogenproblemen. Sie werden oft inadäquat bzw. ineffizient behandelt, größtenteils liegt ein Missbrauch in der Kindheit vor.
Quelle: Gearon, JS: Traumatic life events and PTSD among women with substance use disorders and schizophrenia, Zeitschrift: PSYCHIATRIC SERVICES, Ausgabe 54 (2003), Seiten: 523-528