Eine 48-jährige Frau entwickelte nach einem Hirninfarkt RLS, periodische Beinbewegungen (Periodic Limb Movements, PLM) und eine schwere Störung der Schlafarchitektur. Dieser Fall spricht für eine Beteiligung eines „Basalganglien-Hirnstamm-Systems“ an der Kontrolle der Motorik und der Regulation der Schlaf-Wach-Zustände.
Das nach Auftreten diskreter motorischer Defizite auf der linken Körperseite durchgeführte kranielle CT war unauffällig. Sie erhielt 375 mg/d ASS, ihre Symptome verschwanden innerhalb von 36 Stunden. Jetzt zeigte das CT rechtseitig eine hypodense Region, die einem lakunären lentikulo-striatalen Infarkt entsprach. Einen Tag später klagte sie über typische beinbetonte RLS-Symptome. Sie erwachte nachts häufig und klagte über Tagesmüdigkeit, der Ehemann berichtete heftige PLM in der Nacht. Das MRT zeigte eine Infarzierung im Versorgungsgebiet der lateralen lentikulo-striatalen Arterie, die Teile des Caudatum, des kaudalen Anteils des Putamen, einen winzigen Anteil der Capsula interna und externa sowie des Claustrums betraf.
Unter einer Pramipexol-Therapie besserten sich die sensiblen und motorischen RLS-Beschwerden merklich. Einige Monate nach dem Infarkt zeigt die Polysomnographie klassische PLM mit einem PLM-Index von 109 und eine schwere Störung der nächtlichen Schlafarchitektur. Nach anderthalb Jahren kontrolliert die Patientin jetzt ihre persistierenden RLS-Symptome weiterhin mit Pramipexol.
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