Unter 114 überwiesenen Patienten des Schlaflabors wurde jene 60 berücksichtigt, bei denen in der Polysomnographie einen Apnoe-Index-Wert (AI) größer 5 oder ein Wert des Respiratory Disturbance Index > 10 festgestellt und damit ein SAS diagnostiziert worden war. Die RLS-Symptome wurden mit einem etablierten Screeningtool, dem Fragebogen MEMO, erhoben. Als relevant definiert war eine RLS-Symptomatik, die mindestens an zwei bis drei Tagen wöchentlich bestand und die die vier essenziellen RLS-Kriterien der International RLS Study Group erfüllte. Die 40 Männer und 20 Frauen mit Schlafapnoe-Syndrom waren durchschnittlich circa 55 Jahre alt, die Durchschnittswerte des AI und des RDI betrugen 12,8 bzw. 35,1. Die Prävalenz einer wie oben beschrieben definierten RLS-Symptomatik lag unter ihnen bei 8,3%, d. h. einer von zwölf SAS-Patienten war betroffen. Mit durchschnittlich 25 Punkten auf der IRLS-Ratingskala war das RLS von mittelschwerer bis schwerer Ausprägung. Die AI- und RDI-Werte dieser Gruppe lagen bei 11,8 und 55,1, allerdings ergab sich in der Einzelfallanalyse keine direkte Beziehung zwischen RLS und SAS-Schwere sowie Ausprägung der periodischen Beinbewegungen im Schlaf (PLMS). Drei weitere Patienten mit einer leichten RLS-Symptomatik, die nicht alle erforderlichen Kriterien erfüllte, wurden nicht ausgewertet. Nach Altersangleichung und Ausschluss einer schlafbezogenen Atemstörung dienten 40 Ehepartner der Untersuchten als Kontrollen. Bei ihnen betrug die Prävalenz einer RLS-Symptomatik nach MEMO nur 2,5%, ein in der Allgemeinbevölkerung zu erwartender Wert. Der Unterschied zwischen der Patienten- und der Partnergruppe war allerdings statistisch nicht signifikant.
Patienten mit Schlafapnoe
Neuro-Depesche 3/2006
RLS-Symptome sind unerwartet häufig
Bereits bisherige Studien zeigten Zusammenhänge zwischen dem RLS und dem Schlafapnoe-Syndrom (SAS). Schlafmediziner in New Jersey untersuchten jetzt in einer kleinen prospektiven Studie die Prävalenz klinisch relevanter RLS-Symptome in einer Gruppe von Patienten mit SAS-Verdacht, die sich in einem Schlaflabor untersuchen ließen. Sie stellten bei den SAS-Betroffenen eine unerwartete Häufung an RLS-Beschwerden fest.
Quelle: Lakshminarayanan, S: Clinically significant but unsuspected restless legs syndrome in patients with sleep apnea., Zeitschrift: MOVEMENT DISORDERS, Ausgabe 20 (2005), Seiten: 501-503