In sieben Zentren wurden 317 stationär behandelte Erwachsene mit verschiedenen psychiatrischen Diagnosen rekrutiert, die anhand der Kriterien der International RLS Study Group (IRLSSG) und der International RLS Severity Scale (IRLS) an einem RLS litten. Bei ihnen wurden die Schlafqualität anhand des Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI), des Insomnia Severity Index (ISI) und der Epworth Sleepiness Scale (ESS) erfasst. Mittels Patient Health Questionnaire (PHQ-9) wurden depressive Symptome erfasst.
In dieser Stichprobe betrug die RLS-Prävalenz 16,4 %. Etwa drei Viertel der Betroffenen (76,9 %) erhielt die Erstdiagnose im Rahmen dieser Studie. Der RLS-Schweregrad war mit einem durchschnittlicher IRLS-Score von 20,3 ± 8,4 Punkten mäßig bis schwer.
Ein RLS war signifikant häufiger bei den Frauen (75,0 % vs. 53,2 %; p = 0,0036) und bei Verwandten ersten Grades mit RLS (15,7 % vs. 5,0 %; p = 0,0108). Ein geringerer Alkoholkonsum begünstigte ein RLS, ebenso wie ein höherer Body-Mass-Index (z. B. > 30,0 bis ≤ 35,0 kg/m2: 15,7 % vs. 5,0 %). Mit Ausnahme einer häufigeren Einnahme atypischer Antipsychotika (p = 0,0491) fand sich keine Korrelation zwischen RLS-Symptomen und den Psychopharmaka. Die (subjektive) Schlafqualität fiel bei den Patienten mit RLS erwartungsgemäß signifikant schlechter aus: Sowohl nach PSQI (p = 0,0007) als auch nach ISI (p = 0,0003) und ESS (p = 0,0005). Dem hingegen war die Depressivität nach PHQ-9 gegenüber der Nicht-RLS-Gruppe nicht signifikant ausgeprägter.
Signifikante RLS-Prädiktoren
Als Prädiktoren eines RLS ergab die logistische Regressionsanalyse weibliches Geschlecht (Odds Ratio [OR]: 2,67; 95 %-KI: 1,25 - 5,72; p = 0,0115), einen erstgradigen Verwandten mit RLS (OR: 3,29; 95 %-KI: 1,11 - 9,73; p = 0,0316) und exzessive Tagesschläfrigkeit nach ESS (OR: 1,09; 95 %-KI: 1,01 - 1,17; p = 0,0284). Ein höherer Alkoholkonsum erwies sich dagegen als ein schützender prädiktiver Faktor (OR: 0,45; 95 %-KI: 0,22 - 0,94; p = 0,0342). HL