In strukturierten Interviews wurden insgesamt 146 Patienten mit biochemisch nachgewiesener Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse und 434 gesunde Kontrollprobanden nach den diagnostischen Kriterien der internationalen RLS-Studiengruppe (IRLSSG) zu RLS-Symptomen befragt. Hypo- und hyperthyreote Patienten zeigten häufiger RLS-ähnliche Symptome als die Kontrollen (4,3% vs. 8,8% vs. 0,9%). Insgesamt wurde aber nur ein Proband aus der Kontrollgruppe (0,2%) sicher als RLS-Patient identifiziert. Kein einziger Schilddrüsen-Patient erfüllte alle notwendigen Kriterien der IRLSSG, somit wurde in dieser Gruppe kein eindeutiges RLS diagnostiziert. Jedoch fanden sich bei 8,2% der Schilddrüsen-Patienten (12/146) die in den ersten drei IRLSSG-Kriterien formulierten Symptome Bewegungsdrang der Beine mit sensiblen Beschwerden, motorische Unruhe und Erleichterung bei Bewegung. In der Kontrollgruppe waren dieser Anteil mit 0,9% (4/434) dagegen signifikant kleiner. Bei vier der zwölf Schilddrüsen-Patienten mit RLS- Beschwerden verschwanden diese nach weitgehender Normalisierung der Schilddrüsen-Dysfunktion vollständig.
Teils ähnliche Symptomatik
Neuro-Depesche 7/2004
RLS durch Schilddrüsen-Dysfunktion?
Es bestehen Hinweise auf ätiologische, pathophysiologisch begründbare Zusammenhänge zwischen dopaminergen Transmitterstörungen, Schilddrüsen-Dysfunktionen und dem Restless-legs-Syndrom (RLS). Nun wurde die Verbindung zwischen Hypo- oder Hyperthyreose und RLS-Prävalenz untersucht.
Quelle: Tan, EK: Restless legs symptoms in thyroid disorders., Zeitschrift: PARKINSONISM AND RELATED DISORDERS, Ausgabe 10 (2004), Seiten: 149-151