Verhaltensstörung im REM-Schlaf
Neuro-Depesche 4/2010
RBD oft übersehen - gezielt nachfragen!
Schlafforscher aus Innsbruck untersuchten bei 703 Schlaflabor-Patienten die Häufigkeit einer (zufällig entdeckten) Verhaltensstörung im REM-Schlaf (REM sleep behavior disorder, RBD). Was kennzeichnet diese bekannte REM-Parasomnie?
Fazit
?! Eine idiopathische RBD hat in der Bevölkerung eine Prävalenz von 0,5%, sie wurde in dieser österreichischen Population schlafgestörter Patienten mit einer unerwartet niedrigen Frequenz von 1,6% diagnostiziert. Bestätigt wurde die äußerst enge Relation zu einem Morbus Parkinson (dem die RBD in vielen Fällen ja vorausgeht) und der Narkolepsie sowie der SSRI-Einnahme (Kausalität nicht nachgewiesen). 80% der Betroffenen waren Männer. Dass die allermeisten Betroffenen erst nach gezielter Befragung ihre RBD-Symptome berichteten, unterstreicht die Bedeutung einer sorgfältigen Anamnese und expliziten RBD-Fragen für die Diagnosestellung. Wegen der hohen Verletzungsgefahr für Betroffene und Bettpartner sollte das ärztliche Bewusstsein für die RBD noch stärker geschärft werden.