Im akuten Fall einer Präeklampsie ist eine umgehende vorzeitige Entbindung angezeigt. Anhand eines Präeklampsie-Tests (z. B. Elecsys sFlt-1 und Elecsys PlGF), bei welchem der Proteinquotient sFlt-1/PlGF bestimmt wird, kann das Nichtauftreten einer Präeklampsie innerhalb einer Woche und die Entwicklung einer Präeklampsie in den folgenden vier Wochen vorhergesagt werden. Der sFlt-1/PlGF Quotient kann somit den Arzt dabei unterstützen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Der klinische Wert eines solchen Präeklampsie- Tests wurde bereits in der PROGNOSIS- Studie belegt. Die kürzlich veröffentlichte PreOSStudie zeigte nun, dass die Kenntnis des Quotienten sich auch positiv auf das klinische Management der Patientinnen auswirkte. In der multizentrischen, prospektiven, offenen Studie wurde an Frauen mit Verdacht auf Präeklampsie nach klinischer Entscheidung des Studienarztes der sFlt-1/PlGF-Quotient bestimmt. Danach wurde die Entscheidung über eine stationäre Aufnahme erneut diskutiert. Diese wurde nach Kenntnis des Quotienten in 17% der Fälle geändert, wobei die Entscheidung für eine Aufnahme in 11% der Fälle zurückgenommen wurde. Ein unabhängiges Expertenkomitee bewertete alle Änderungen als korrekt. Folglich kann ein Präeklampsie-Test nicht nur die klinische Entscheidungsfindung unterstützen, sondern auch unnötige Krankenhausaufenthalte vermeiden.
Diagnostik
Gyn-Depesche 1/2017