KI-Darstellung von Migräne - ein Frauenkopf mit roten Lichtblitzen im Gehirn.

Migränepatienten

Neuro-Depesche 11-12/2023

Prä- und postdromale Symptome beachten

Um Migränepatienten effektiver behandeln zu können, ist ein vertieftes Verständnis der Symptome, die über die eigentliche Kopfschmerzphase einer Migräneattacke hinausgehen, erforderlich. Anhand der im Rahmen der Studie Chronic Migraine Epidemiology and Outcomes International (CaMEO-I) erhobenen Daten wurde nun die relative Häufigkeit und Belastung durch Symptome vor und nach einer Migräneattake analysiert.

Die CaMEO-I-Studie ist eine webbasierte Querschnittserhebung, die 2021/2022 in Kanada, USA, Frankreich, Deutschland, UK und Japan durchgeführt wurde. Insgesamt 14.492 Personen, die die modifizierten ICHD-3-Kriterien für Migräneattacken erfüllten, wurden ausgewertet. Symptome der Prodromalphase bestanden u. a. aus Nackenschmerzen oder -steifigkeit, Denkschwierigkeiten, Müdigkeit, Reizbarkeit, Schwindel, Sehstörungen. Postdromale Symptome umfassten u. a. Müdigkeit, geistige Verlangsamung, körperliche Schmerzen und anhaltende Licht -oder Geräuschempfindlichkeit.

Danach hatten 17,4 % der Befragten nur Symptome vor der eigentlichen Migräneattacke (Gruppe A) , 10,7 % nur nach der Attacke (Gruppe B), 49,5 % sowohl vor als auch nach der Attacke (Gruppe C). Nur 22,4 % berichteten weder prä- noch postdromale Symptome. Mäßige bis schwere Aktivitätseinschränkungen wurden sowohl prä- (29,5 %) als auch postdromal (27,2 %) berichtet (während der Attacke: 51 %).

Deutlich mehr MHD …

Personen mit Symptomen vor (A), nach (B) oder vor und nach (C) der Attacke hatten mehr Kopfschmerztage pro Monat (MHD) als Personen ohne diese Symptome. Unter den doppelt Betroffen der Gruppe C wiesen 23,1% 4 - 7 MHD, 14,1 % 8 - 14 MHD und 10,9 % ≥ 15 MHDs auf. Bei den doppelt Betroffenen der Gruppe C war dies sogar 4,29-mal häufiger der Fall. Von den Befragten der Gruppe C berichteten 58,5 % eine mäßige bis schwere Behinderung, 47,7 % bzw. 49,0 % klinisch relevante Symptome einer Depression bzw. Angststörung sowie 63,8% eine kutane Allodynie.

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Fazit
Die Mehrzahl der Befragten wies mindestens ein prä- oder postdromales Symptom auf. Die doppelt Betroffenen litten deutlich stärker unter Beeinträchtigungen und sprachen auch schlechter auf die Akutmedikation an.
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