Auf der 63. Jahrestagung der American Academy for Neurology (AAN) vom 9. bis 16. April 2011 in Honolulu war die Multiple Sklerose (MS) ein wichtiger Schwerpunkt. Aus den neuen Daten zur MS-Behandlung hier eine Auswahl der Beiträge, die sich mit der immunmodulatorischen Therapie mit IFNβ-1a (s.c.) beschäftigen.
Reflex-Studie zum CIS
Krankheitsmodifizierende Behandlungen sind in frühen MS-Stadien am effektivsten. Die Wirksamkeit zweier Dosierungen von IFNβ-1a (s.c.) wurden bei Patienten mit einem ersten demyelinisierenden, MS-verdächtigen Ereignis (Clinically isolated syndrome, CIS) in der Studie REbif FLEXible dosing in early multiple sclerosis (REFLEX) untersucht. 517 Patienten wurden im Verhältnis 1:1:1 randomisiert: 171 bzw. 173 erhielten über bis zu 24 Monate entweder 1 x oder 3 x 44 µg pro Woche die Serum-freie Zubereitung von IFNβ-1a (s.c.) plus jeweils 2 x wöchentl. Plazebo und 171 Patienten 2 x wöchentl. Plazebo allein.
Konversionsrisiko verringert
Primärer Endpunkt war die Zeitspanne bis zur Konversion in eine nach den McDonald-Kriterien definierte MS.1 Sie lag in den drei Gruppen bei median 310, 182 bzw. 97 Tagen. Die kumulative Wahrscheinlichkeit, über zwei Jahre eine MS nach McDonald zu entwicklen, betrug unter 3 x bzw. 1 x wöchentl. 44 µg IFNβ-1a (s.c.) 62,5% bzw. 75,5% und unter Plazebo 85,8%. Die Hazard Ratios (HR) lagen bei 0,49 bzw. 0,69. Die Risikoreduktionen gegenüber Plazebo betrugen 51% bzw. 31% (p < 0,000001 bzw. p = 0,008). Dabei erwiesen sich 3 x wöchentl. 44 µg der einmal wöchtlichen Gabe signifikant überlegen (p = 0,009).
Analog dazu lag die kumulative Zweijahreswahrscheinlichkeit für die Konversion zu einer CDMS bei 20,6% und 21,6% unter 3 x bzw. 1 x wöchentl. 44 µg IFNβ-1a (s.c.) vs. 37,5% im Plazebo-Arm. Die entsprechenden HR vs. Plazebo betrugen 0,48 (p = 0,0004) bzw. 0,53 (p = 0,0023). Damit erscheint insbesondere das höherfrequente und -dosierte IFNβ-1a (s.c.) als effektive Option, um das MS-Risiko von CIS-Patienten zu senken.
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