Wurden Parkinson-Patienten mit bestehender Tagesmüdigkeit von Ropinirol oder Pramipexol auf den oralen Non-Ergot-Dopaminagonisten Piribedil umgestellt, besserten sich Tagesmüdigkeit, Kommunikationsleistung sowie Motorik signifikant – so die ersten Ergebnisse der deutschen Phase-III-Vergleichsstudie PiViCog-PD.
Lange galt das Parkinson-Syndrom als rein motorische Erkrankung – nicht-motorische Störungen (NMS) wurden nicht beachtet oder als Nebenwirkung der Antiparkinsonmedikation interpretiert, erklärte Prof. Dr. med. Wolfgang Jost, Wiesbaden. In- zwischen werden NMS bzw. autonome, kognitive und psychiatrische Symptome aber zunehmend als gleichberechtigt angesehen und sind neben den motorischen Symptomen in den Fokus der Therapie gerückt. Bei der Medikation – Standard sind Non-Ergot- Dopaminagonisten – sollten Substanzen bevorzugt werden, die NMS nicht unterhalten bzw. auslösen, sondern nach Möglichkeit positiv beeinflussen – wie Piribedil.
Dass Piribedil nach Umstellung der Therapie von Pramiprexol und Ropinirol neben der Motorik auch die Vigilanz signifikant bessert, zeigte sich im ersten direkten Vergleich in der randomisierten, Untersucher verblindeten PiViCog-Studie.
Eingeschlossen waren 80 Patienten, die hinsichtlich ihrer motorischen Symptome gut mit Pramipexol oder Ropinirol behandelt waren, aber unter übermäßiger Tagesmüdigkeit (Epworth-Sleepiness-Scale [ESS] ≥ 11) litten. Sie wurden entweder auf Piribedil umgestellt (n = 44, durchschnittliche Dosis: 200 mg/d) oder weiter mit Pramipexol bzw. Ropinirol behandelt (n = 36). Bei der Baseline-Untersuchung sowie nach der elfwöchigen Behandlungsperiode wurden die kognitive Leistungsfähigkeit anhand von Aufmerksamkeitsprüfungen (TAP-Test) und neuropsychologischen Tests bewertet, die motorischen Fähigkeiten (UPDRS) geprüft und die Lebensqualität abgefragt (PDQ-39).
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