Absence-Epilepsie bei Kindern

Neuro-Depesche 2/2004

Perfusionsstörung im Frontallappen

Können bildgebende Verfahren bei der Erhellung der Pathophysiologie kindlicher Absencen helfen? Eine SPECT-Studie an der medizinischen Fakultät der Universität Ankara ergab nun Hinweise auf die beteiligten Hirnregionen.

Bei 23 durchschnittlich zehnjährigen Patienten mit ausschließlicher Absence-Epilepsie wurden eine umfangreiche neurologische Untersuchung, interiktales und iktales EEG, CT- und/oder MRT- sowie HMPAO-SPECT-Untersuchungen durchgeführt. Die Basisbefunde wurden interiktal erhoben, die Aktivierungsstudie nach Provokation von Krämpfen durch Hyperventilation unter EEG-Monitoring durchgeführt. Auf drei repräsentativen Transaxialschnitten wurde die spezifische Pixeldichte für elf "Regions-of-interest" ermittelt. Die Auswertung der SPECT-Basisbefunde ergab uni- oder bilateral eine relative Hypoperfusion u.a. in präfrontalen, frontoparietalen und frontotemporalen Regionen während der Interiktalperiode bei zehn von 23 Patienten. Die Befunde der Aktivierungsstudie zeigten dagegen bei 13 von 23 Patienten in jenen Hirnarealen, die sich in der Basisstudie als minderperfundiert präsentiert hatten, eine relative Hyperperfusion. Diese Regionen waren ausgedehnter als die in der Basisstudie schlechter durchbluteten Areale. Iktal wurde bei allen Patienten eine global erhöhte Perfusion beobachtet, das EEG zeigte Spike- und Wave-Entladungen von 3 Hz ohne frontale Betonung.

Quelle: Kapucu, LO: Brain single photon emission computed tomographic evaluation of patients with childhood absence epilepsy, Zeitschrift: JOURNAL OF CHILD NEUROLOGY, Ausgabe 18 (2003), Seiten: 542-548

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