Die MRT-Scans von 33 Frauen und 17 Männern (Durchschnittsalter 45,1 Jahre) mit schubförmiger MS (74,0 %) oder sekundär progredienter MS ohne Schübe wurden mit denen von 28 alters- und geschlechtsangepassten Gesunden verglichen. Erfasst wurden das normalisierte Hirnvolumen, die perizentrale kortikale Dicke, die Läsionsvolumina der weißen Substanz (WM) im kortikospinalen Trakt und infratentorial sowie die Querschnittsfläche des oberen zervikalen Rückenmarks (RM). Für die Handfunktionen wurde ein motorischer und sensorischer Gesamtwert berechnet.
In der Patientengruppe fand sich in 47 der 100 untersuchten Hemisphären mindestens eine kortikale Läsion im SM1-HANDBereich. Diese gingen wie erwartet mit schlechteren sensorischen (p = 0,014) und motorischen (p = 0,009) Werten der kontralateralen Hand einher. Der Regressionsanalyse zufolge waren nicht nur kortikale Herde, sondern auch höhere WM-Läsionsvolumina im Kortikospinaltrakt und Infratentorium, sowie ein kleinerer RM-Querschnitt mit einer schlechteren motorischen Handfunktion assoziiert.
MEP und SSEP in Subgruppe
In einer Subgruppe von 37 läsionspositiven Patienten und 20 Kontrollen wurden die motorisch evozierten Potentiale (MEP), die motorische Ruheschwelle und die kortikomotorische Überleitungszeit mittels transkranieller Magnetstimulation (TMS) sowie die N20-Latenz somatosensorisch evozierter Potentiale (SSEP) bestimmt. Bei ihnen ergaben sich gegenüber läsionsnegativen SM1-HAND-Patienten eine verringerte maximale MEP-Amplitude (p < 0,001) und eine verzögerte kortikomotorische Leitung (p = 0,002). Beides wurde auch durch die RM-Querschnittsfläche und das Hirnvolumen beeinflusst.
Fazit: Intrakortikale und subpiale Läsionen hatten den größten Einfluss auf die reduzierte motorische Handfunktion, intrakortikale Läsionen auf die verringerte MEP-Amplitude und leukokortikale Läsionen auf die verzögerte kortikomotorische Leitung. HL