Morbus Parkinson

Neuro-Depesche

NMS mittels EEG objektiv erfassbar?

Impulskontrollstörungen (ICD) äußern sich in pathologischen Verhaltensänderungen in Bezug auf Glücksspiel, Einkaufen, Essen und Sexualität. Sie können insbesondere unter der Therapie mit Dopaminagonisten (DA) auftreten. ICD könnten sich kostengünstig mittels Ableitung der ereignisbezogenen Potentiale (ERP) im EEG zur während eines Aufmerksamkeitstests objektivieren lassen, wie nun eine kleine Pilotstudie  zeigt.

23 Parkinson-Patienten ohne und zehn mit komorbider ICD sowie 26 gesunden Kontrollen wurden in die Studie eingeschlossen. Sie waren im Durchschnitt ca. 60 bis 66 Jahre alt. Der UPDRS-Gesamtscore in den Patientengruppen betrug 33,50 bzw. 30,11 Punkte. Die ICD-Gruppe war deutlich länger erkrankt (11,22 vs. 6,55 Jahre). Wie erwartet war bei ihnen der Score des Questionnaire for Impulsive-Compulsive Disorders in Parkinson’s Disease Rating Scale (QUIP-RS) signifikant höher als bei den nicht betroffenen Parkinson-Patienten (16,0 vs. 0,45 Punkte; p < 0,01)

Bei allen wurde ein stereotyper Go/NoGo-Testdurchgeführt, der auf die Impulshemmung abzielt. Dieser umfasste zwei Sitzungen: Die erste ohne und die zweite nach der Verabreichung eines Dopaminagonisten (D). Die ICD-diagnostizierten Patienten machten im Test unter DA signifikant mehr Fehler als im ersten Test und numerisch mehr als die übrigen Gruppen. Besonders im GO-Anteil reagierten sie schneller.

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Fazit
Gerade bei leichterer ICD-Symptomatik können herkömmliche klinische Interviews oder Fragebögen nicht sensitiv genug sein, um früh eine Diagnose zu stellen und, z.B. mit einer Umstellung der Medikation, i.e. Dosisreduktion oder Absetzen eines Dopaminagonisten, zu reagieren. Ein objektiver neurologischer Nachweis wie mit diesem (Eigenbau-) EEG-Gerät könnte die Informationen herkömmlicher klinischer ICD-Instrumente möglicherweise entscheidend ergänzen. Es ist abzuwarten, ob diese Methode weiterentwickelt werden wird.

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