Zulassungserweiterung bei Parkinson-Syndrom

Neuro-Depesche 5/2002

Neuer Dopaminagonist jetzt auch zur Monotherapie

Die durch die EMEA erfolgte Zulassung zur initialen Monotherapie bei idiopathischem Parkinson-Syndrom erleichtert die Einsatzmöglichkeiten des non-ergolinen, langwirkenden Dopaminagonisten Pramipexol bei Patienten im Frühstadium der Erkrankung.

In den 2001 publizierten internationalen Behandlungsleitlinien amerikanischer Neurologen wird empfohlen, Dopaminagonisten zusammen mit Selegilin als First-Line-Therapeutika im Frühstadium und in der initialen Monotherapie des idiopathischen Morbus Parkinson einzusetzen, um dopaminerge Bewegungsstörungen wie Dyskinesien und motorische Fluktuationen im Krankheitsverlauf zu vermeiden bzw. ihr Auftreten hinauszuzögern. Das seit 1997 in den USA und Europa verfügbare Pramipexol stimuliert selektiv die D2- und D3-Subtypen der D2-Rezeptoren-Familie. Dadurch bessert es die motorischen Kardinalsymptome, vor allem den Tremor. Gleichzeitig hebt es, wie diverse Studien an depressiven Parkinson- und Nicht-Parkinson-Patienten zeigten, die Stimmung der Patienten im Sinne einer antidepressiven, antianhedonen Wirkung. Basis für die Zulassungserweiterung waren u.a. die Ergebnisse einer randomisierten Doppelblindstudie der Parkinson-Study Group, der so genannten CALM-PD. Darin wurden bei 301 Parkinson-Patienten im Frühstadium die Monotherapien von Pramipexol und L-Dopa verglichen. Unter Pramipexol traten mit 28% signifikant seltener Wearing-off, Dyskinesien und On-off-Fluktuationen auf als unter L-Dopa (58%). Die therapeutische Wirkung von Pramipexol auf die Parkinson-Symptome blieb über den gesamten Studienzeitraum von vier Jahren erhalten.

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