T-Zell-Vakzination

Neuro-Depesche 4/2001

Neue Ergebnisse vorgestellt

Gegen Myelinbasisches Protein (MBP) gerichtete T-Zellen scheinen in der Pathogenese der MS eine Rolle zu spielen. Neue Erkenntnisse zu den regulatorischen Mechanismen im Immungeschehen nach T-Zell-Vakzination lieferten nun US-amerikanische Forscher.

Bei 27 Patienten mit schubförmig verlaufender MS wurden zwei bis vier T-Zell-Klone mit bekannter Reaktivität gegen die wichtigsten MBP-Aminosäuresequenzen isoliert und nach ex-vivo-Bestrahlung über einen Zeitraum von zwei Monaten in drei Gaben subkutan zurückgegeben. Die Behandlung führte zu einer ausgeprägten und über den Beobachtungszeitraum von zwölf bis 22 Monaten anhaltenden T-Zell-Antwort mit einer signifikanten Abnahme an MBP-reaktiven-T-Zellen, teilweise unter die Nachweisgrenze. In vitro kam es zu einer signifikanten Zunahme an CD8+-Zellen mit spezifischer Zytotoxizität gegenüber den MBP-reaktiven T-Zellen (Anteil: 31%) und an CD4+ Th2-Zellen, die gleichermaßen gegen MBP-reaktive und unspezifische aktivierte T-Zellen (Anteil: 69%) gerichtet waren. Zugleich sezernierten die inkubierten CD4+-Zellen im Sinne eines TH2-dominierten Zytokinprofils große Mengen an IL-4 und IL-10. Bei unterschiedlichen immunologischen Funktionsweisen bewirkte die Zunahme der beiden regulatorisch wirkenden Zelltypen, dass die Zahl an zirkulierenden Vorläufern von MBP-spezifischen T-Zellen signifikant abnahm und quasi eine TH2-Immunität induziert wurde. Die Effekte waren weit gehend unabhängig von der Antigen-Spezifität der aktivierten T-Zellen, nicht-aktivierte T-Zellen waren nicht betroffen.

Quelle: Zang, YC: Th2 immune regulation induced by T cell vaccination in patients with multiple sclerosis, Zeitschrift: EUROPEAN JOURNAL OF IMMUNOLOGY, Ausgabe 30 (2000), Seiten: 908-913

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