In den beiden Zweijahresstudien SUSTAIN 1 und 2 erhielten 928 TRD-Patienten nach Nichtansprechen auf ≥ 2 orale Antidepressiva Esketamin-Nasenspray (56 oder 84 mg) in Verbindung mit einem neuen oralen Antidepressivum. Während der vierwöchigen Induktionsphase erfolgte die Anwendung zweimal wöchentlich, in den Wochen 5 - 8 wöchentlich und anschließend als Erhaltungstherapie wöchentlich oder zweiwöchentlich.
Ausgewertet wurden nun die Häufigkeit und der Schweregrad unerwünschter Ereignisse (UE) mit dem Fokus auf ihrem Wiederauftreten im Verlauf.
In der ersten Behandlungswoche mit Esketamin waren die UE Schwindelgefühle (20,6 %), Dissoziation (16,7 %), erhöhter Blutdruck (4,3 %), Übelkeit (14,0 %), Schwindel (12,1 %) und Sedierung (3,8 %) am häufigsten. Ihre Inzidenz nahm bei fortgeführter Behandlung ab.
Dabei wurde ein charakteristisches Muster identifiziert: Ein Wiederauftreten von UE war im weiteren Verlauf häufiger, wenn sie in der ersten Behandlungswoche mehrfach aufgetreten waren (zweimal > einmal > keinmal). Bspw. lag die Rate einer spontan berichteten Dissoziation in den Wochen 2 - 4 in der Gesamtpopulation bei 15,7 %. War eine Dissoziation in Woche 1 zweimal als UE gemeldet worden, betrug sie aber später 86,5 %, bei einer einmaligen Meldung in Woche 1 lag die Rate später bei 48,2 % und bei Nichtauftreten in Woche 1 sogar nur bei 5,6 %.
Der Schweregrad der häufigsten UE war zumeist leicht oder mittelschwer und selten schwer – sowohl bei ihrem anfänglichen als auch bei ihrem erneuten Auftreten. Anders als die Häufigkeit beeinflusste die initiale Schwere der UE ihre spätere Schwere nicht. JL