Tolperison hemmt den Natriumeinstrom hauptsächlich an den Nervenfasern des nozizeptiven Systems. Dadurch wird die Intensität der Schmerzreize, die von der Peripherie ins ZNS geleitet werden, reduziert. Dies hat zur Folge, dass schmerzreflektorische Muskelverspannungen abnehmen, die im Rahmen fast aller Erkrankungen des Bewegungsapparates auftreten. Letztere sind das Hauptindikationsgebiet für Tolperison. Mehrere Studien dokumentieren, dass besonders Patienten mit chronifizierten Rückenschmerzen von einer Basistherapie mit Tolperison profitieren. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Substanz keinerlei Suchtpotenzial aufweist. Während Muskelrelaxanzien häufig zu Nebenwirkungen führen, insbesondere zu Sedierung, schränkt Tolperison die Reaktionsfähigkeit nicht ein. Die Patienten können somit ohne Gefährdung ein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen.
Analgesie
Neuro-Depesche 4/2003
Natriumkanalblocker hilft auch bei chronischem Schmerz
Ein wichtiges Ziel der Therapie von Schmerzen am Bewegungsapparat ist es, Chronifizierungen zu vermeiden. In diesem Zusammenhang hat sich der Natriumkanal-Blocker Tolperison bewährt. Er ist aber auch dann effektiv, wenn der Schmerz bereits chronisch geworden ist.