In der prospektiven Längsschnittstudie wurden von 29 therapienaiven CIDP-Patienten vor und bis zu sechs Monaten nach Beginn einer ersten IVIg-Behandlung Blutproben entnommen. Mittels semiquantitativer PCR und Durchflusszytometrie wurden die IVIg-Auswirkungen auf verschiedene NK-Zell-Populationen im peripheren Blut analysiert. Die Ergebnisse wurden mit den klinischen Merkmalen der Patienten abgeglichen, insbesondere mit dem Therapieansprechen nach der Skala Inflammatory Neuropathy Cause and Treatment (INCAT).
Effekte auf die NK-Zellen
Schon am Tag nach der IVIg-Verabreichung fand sich eine verringerte Expression mehrerer genetischer Marker, die den NKZell- Funktionen zugeordnet werden.
Die Durchflusszytometrie ergab bei fast allen Patienten eine signifikant verringerte Gesamtpopulation an NK-Zellen (p < 0,001). Dies ging im Wesentlichen auf die Reduktion von zytotoxischen CD56dim-NK- Zellen zurück, während die kleinere Population der regulatorischen CD56bright-NK-Zellen durch die IVIg-Behandlung größtenteils unbeeinflusst blieb oder sogar zunahm. Im Gegensatz dazu hatte die IVIg-Behandlung keinen signifikanten Einfluss auf die Anteile an CD3+ T-Zellen und CD19+ B-Zellen – und auch das Lymphozyten-Monozyten-Verhältnis blieb stabil.
Korrelation mit dem Ansprechen und Prädiktion
Überraschenderweise wurden die Effekte auf die NK-Zellen in einer Subgruppenanalyse fast ausschließlich bei elf (von 16) CIDP-Patienten beobachtet, die auf IVIg mit einer klinischen Besserung um ≥ 1 INCAT-Punkt angesprochen hatten. U. a. hatte die Zahl an CD56bright-NK-Zellen bei ihnen stark zugenommen, nicht aber bei den fünf Nonrespondern. Dies galt auch für andere NK-Zellmarker.
Am Ende unterschied die Kombination von CD56bright-NK-Zellen mit den mRNATransskripten KLRK1 und KLRB1 gut zwischen IVIg-Respondern und Nonrespondern und stellt damit einen potenziellen Response-Prädiktor dar. JL