12.251 Personen mit einer MS und 72.572 gematchte Kontrollpersonen wurden retrospektiv miteinander verglichen.
Zu Studienbeginn hatten 21 % der MS-Patienten und 9 % der Kontrollen eine Depression (ICD-10). Vaskuläre Ereignisse umfassten KHK, zerebrovaskuläre Erkrankungen, periphere arterielle Verschlusskrankheit etc.). Ermittelt wurden die (kardio)vaskuläre und die Gesamtmortalität.
Häufiger Gefäßerkrankungen
Im Vergleich zu den gematchten Kontrollen hatten Menschen mit MS ein deutlich erhöhtes Risiko für Gefäßerkrankungen, unabhängig davon, ob sie eine komorbide Depression aufwiesen: Über zehn Jahre betrug die Rohinzidenz einer makrovaskulären Erkrankung pro 100.000 Personenjahre (PJ) für die Kontrollen ohne Depression 0,66 (95 %-KI: 0,60 - 0,72) , 1,34 (95 %-KI 1,08 - 1,65) für die Kontrollen mit Depression, 1,17 (95 %-KI: 0,97 - 1,42) für MS-Patienten ohne Depression und schließlich 2,44 (95 %-KI: 1,89 - 3,14) für depressive MS-Patienten.
Dem entsprechend waren die Risiken bei den MS-Patienten mit und ohne komorbider Depression um das Anderthalbe bzw. mehr als das Dreifache erhöht (HR: 1,48; 95 %-KI: 1,23 - 1,74; bzw. HR: 3,30; 95 %-KI: 2,37 - 4,23).
Gesamtsterblichkeit
Gegenüber den Personen ohne MS und ohne Depression betrug die Hazard-Ratio (HR) für die Zehnjahres-Gesamtmortalität bei den Kontrollen mit Depression 1,75 (95 %-KI: 1,59 - 1,91), bei den Menschen mit MS ohne Depression 3,88 (95 %-KI: 3,66 - 4,10) und bei Menschen mit MS und Depression 5,43 (95 %-KI: 4,88 - 5,96). Geschlechtsstratifizierte Analysen bestätigten diese Hazard Ratios. JL