Ungewöhnliche Kombination

Neuro-Depesche 10/2002

Morbus Parkinson und supranukleäre Blicklähmung bei einer Patientin

US-amerikanische Neuropathologen berichten den Fall einer älteren Dame, bei der ein Parkinson-Syndrom und eine supranukleäre Blicklähmung (PSP) zu einer verwirrenden Symptomatologie geführt hatten.

Eine 81-jährige Patientin wurde über drei Jahre mit progredienter Gangunsicherheit, rezidivierenden Stürzen, Störungen des Kurzzeitgedächtnisses sowie Muskeltonusstörungen und einer Reihe weiterer, sich aggravierender Symptome beobachtet. Ein aufgrund der Bradykinesie und Rigidität erfolgter Behandlungsversuch mit Levodopa verlief negativ. In Ermangelung einer eindeutigen Diagnose wurde die Erkrankung der Patientin als frontotemporales neurodegeneratives Syndrom eingeordnet. Die Patientin verstarb an einem akuten Myokardinfarkt. In der neuropathologischen Untersuchung fanden sich Zeichen eines Parkinson-Syndroms mit alpha-Synuclein-Nachweis sowie Zeichen der supranukleären Blicklähmung mit entsprechenden tau-Protein-Ablagerungen. In der elektronenmikroskopischen Nachbegutachtung konnte die Koexistenz beider Krankheitsbilder bestätigt werden.

Quelle: Judkins, AR: Co-occurrence of Parkinson`s disease with progressive supranuclear palsy, Zeitschrift: ACTA NEUROPATHOLOGICA, Ausgabe 103 (2002), Seiten: 526-530

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