Neurobiologie der Bipolar-Störung

Neuro-Depesche 10/2005

Mitochondriale Energiegewinnung verändert?

Bei Patienten mit bipolaren Erkrankungen wurden Metaboliten-Konzentrationen in verschiedenen Hirnregionen mit einer neuen Variante der Protonen-gewichteten Magnetresonanzspektroskopie (1H-MRS) untersucht.

Eingesetzt wurde das schnell durchführbare PEPSI (Proton echo-planar spectroscopic imaging, Echozeit: 20 ms) bei ambulanten Patienten mit einer Bipolar-I- oder II-Störung, überwiegend in einer depressiven oder gemischten Phase. Die 32 Patienten waren ohne Medikamenteneinnahme, 26 Gesunde dienten als Kontrolle. Die Bipolar-Patienten wiesen in der grauen Substanz um knapp 20% erhöhte Konzentrationen an Laktat und um 10% erhöhte "Glx"-Werte (Glx = Resonanz für Glutamat, Glutamin, gamma-Aminobuttersäure) auf. Dies könnte ein Indiz für eine veränderte mitochondriale Energiegewinnung sein, bei dem statt der oxidativen Phoshorylierung die Glykolyse im Vordergrund steht. Dies bliebe jedoch noch zu belegen. Andere Stoffwechselprodukte wie Kreatin oder Cholin-Derivate waren im Vergleich zu den Kontrollen nicht verändert. (bk)

Quelle: Dager, SR: Brain metabolic alterations in medication-free patients with bipolar disorder, Zeitschrift: ARCHIVES OF GENERAL PSYCHIATRY, Ausgabe 61 (2004), Seiten: 450-458

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