Netztwerk-Metaanalyse

Neuro-Depesche 10/2022

Migräneproplyaxe mittels Stimulation

Nicht alle Patienten sprechen auf die medikamentöse Migräneprophylaxe an. Nun wurden Wirksamkeit und Akzeptanz alternativer nicht-invasiver Hirn- und Nervenstimulationstechniken in einer Netzwerk-Metaanalyse randomisierter kontrollierter Studien (RCTs) untersucht.
Es wurden 19 bis zum 4. Juni 2021 publizierte RCTs zur episodischen oder chronischen Migräne mit 1.493 Teilnehmern (82,0 % Frauen) im Alter von durchschnittlich 38,2 Jahren identifiziert. Die Nachbeobachtungsdauer lag bei vier bis 62, durchschnittlich 11,4 Wochen. Migränemedika- mente waren stets erlaubt.
 
rTMS am wirksamsten
Gegenüber den Schein-/Kontrollgruppen war die kathodale tDCS über CP4 mit der Anode am linken Oberarm (k-tDCS-CP4 + a-tDCS-Arm) in der Reduktion der monatlichen Migränetage (MMD) signifikant wirksamer (mittlere Differenz [MD]: -8,73 Tage). Dies war auch für die k-tDCS-C4 + a-tDCS-Arm (MD: -8,00 Tage) und die hochfrequente (hf) TMS über F3 (MD: -6,28) der Fall. Nach der Surface under the cumulative ranking curve (SUCRA) verringerte die hf-TMS-C3 die MMD am stärksten.
Die höchste Ansprechrate anhand SUCRA wude mit der hf transkutanen Okzipitalnervstimulation (tONS) erzielt (Rate Ratio: 9,0). Nur sie führte gegenüber den Vergleichsgruppen zu einer signifikant niedrigeren Drop-out-Rate (RR:0,36). HL
Fazit
Aufgrund der kleinen Stichprobengrößen, den heterogenen primären Endpunkten in den verschiedenen Studien und den relativ kurzen Nachbeobachtungszeiten sind diese Metaanalysen-Resultate trotz der signifikanten Unterschiede begrenzt aussagekräftig.
Quelle: Cheng YC et al.: Effectiveness and acceptability of noninvasive brain and nerve stimulation techniques for migraine prophylaxis: a network meta-analysis of randomized controlled trials. J Headache Pain 2022; 23(1): 28 [Epub 20. Feb.; doi: 10.1186/s10194-022-01401-3]

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