Migräne und Körpergewicht

Neuro-Depesche 11-12/2023

Prävalenz abhängig von BMI und Geschlecht

Bei Erwachsenen ist der Zusammenhang zwischen Adipositas und Migräne gut belegt, bei Kindern und Jugendlichen ist die Evidenzlage aber nicht eindeutig. In einer israelischen Studie mit mehr als zwei Millionen jungen Menschen wurden nun Verbindungen zwischen Body-Mass-Index (BMI) und Migräne untersucht. Das Geschlecht spielte eine unerwartete Rolle.

Ausgewertet wurden die elektronischen Gesundheitsakten von 2.094.862 Personen im Alter von 16 bis 19 Jahren, die zwischen 1990 und 2000 vor ihrem obligatorischen Militärdienst medizinisch untersucht worden waren. Alle Migränediagnosen wurden von zertifizierten Neurologen gemäß ICHD gestellt.

In der Stichprobe litten 57.385 (2,8 %) an einer Migräne (31.533 der 1.208.149 Männern und 25.852 der 886.713 Frauen). Es fanden sich signifikante Wechselwirkung zwischen Migräne, BMI und Geschlecht (p-Interaktion = 4,8 × 10-8 ).

24 %bzw. 38 %höheres Risiko

Bei den männlichen Jugendlichen betrugen die adjustierten Odds Ratios für eine Migräne im Vergleich zur Referenzgruppe mit niedrigem Normal-BMI (5. - 49. Perzentil) bei Untergewicht 1,11 (95 %-KI: 1,06 - 1,16), bei Übergewicht 1,13 (95 %-KI: 1,08 - 1,17) und bei Adipositas 1,24 (95 %-KI: 1,19 - 1,30). Bei den Frauen betrugen die entsprechenden OR bei Untergewicht 1,12 (95 %-KI: 1,05 - 1,19), bei Übergewicht 1,23 (95 %-KI: 1,19 - 1,28) und bei Adipositas 1,38 (95 %-KI: 1,31 - 1,46).

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Fazit
Eine Adipositas ging bei diesen 16- bis 19-jährigen Männern und Frauen mit einem deutlich erhöhten Migränerisiko einher. Nur bei den weiblichen Personen traf dies auch sehr deutlich auf ein Untergewicht zu.

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