Komorbidität mit Folgen
Neuro-Depesche 5/2011
Migräne bei bipolaren Erkrankungen
Kanadische Psychiater beschäftigten sich anhand der Auswertung verschiedener Patientenkollektive mit der gegenseitigen Komorbidität von Migräne und bipolaren Erkrankungen. Unter welchen Auswirkungen haben die doppelt betroffenen Patienten zu leiden?
Fazit
?! Viele Migräne-Patienten weisen eine deutlich erhöhte Psychopathologie auf. Dies stimmt mit bisherigen Studien an Kopfschmerz-Patienten überein. Erstaunlich ist die hohe Prävalenz einer Migräne bei bipolar Erkrankten, insbesondere bei jenen mit Bipolar-II-Störung. Auch wenn nicht unbedingt eine kausale Beziehung zwischen der affektiven und der Kopfschmerzerkrankung besteht, können die beiden sich doch gegenseitig erheblich verstärken und die Patienten in besondere Belastungssituationen bringen. Insgesamt sollte die Häufigkeit komorbider Erkran- kungen und vor allem die erhöhte Suizid- gefahr in der Betreuung dieser bipolar Erkrankten dringend beachtet werden.