Bei Schizophrenie

Neuro-Depesche 11/2016

Mehr Freiheit – von Anfang an

Lassen sich die Chancen auf eine eigenständige Zukunft und ein zufriedeneres Leben der Schizophrenie-Patienten erhöhen? Dabei geht es um mehr als nur eine effektive Symptomverbesserung und langfristige Redizivreduktion. Entscheidend ist es, das psychosoziale Funktionsniveau im Sinne einer Erholung („Recovery“)1 und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten bzw. zu verbessern – und dies von Anfang an.

Übergeordnetes Ziel der antipsychotischen Therapie ist es, dem einzelnen Patienen zu ermöglichen, ein Leben entsprechend seines individuellen Potenzials zu führen. Dazu gehört neben der Freiheit von Symp tomen und Rezidiven, dass der Patient die Möglichkeit hat, seine persönlichen Ziele zu verwirklichen und gestalten sowie einen Beruf ausüben zu können.

Perspektiven schaffen durch frühe und kontinuierliche Therapie

Voraussetzung dafür ist eine möglichst früh begonnene, kontinuierliche antipsychotische Therapie. Dafür sind Depot-Antipsychotika der zweiten Generation wie Aripiprazol-Depot eine sinnvolle Alternative zur oralen Medikation. Durch die gute antipsychotische Wirksamkeit2,3 mit einer geringeren Sedierung4 werden die Motivation und Eigeninitiative des Patienten, wieder selbst für sich sorgen zu können, gefördert.5,6 Zudem sorgt das günstige Nebenwirkungsprofil – u. a. kaum Einfluss auf Gewicht2,3,4 und geringe sexuelle Dysfunktion7 – für eine hohe Patientenzufriedenheit und vermeidet Umstellungen.
Depot-Antipsychotika bieten Patienten und Ärzten wichtige Vorteile. Dazu zählen eine effektive Symptomkontrolle, eine um 30% niedrigere Rezidivrate,8 eine signifikant wirkungsvollere Prävention von Krankenhauseinweisungen und -aufenthalten sowie die Verkürzung deren Dauer.9 Insbesondere Ersterkrankte haben unter kontinuierlicher Depot-Behandlung ein geringeres Risiko für Wiedereinweisungen und Therapieabbrüche.10 Zudem trägt die Depot-Therapie zur Therapiekontinuität bei. Durch die Depot-Gabe werden Spiegelspitzen vermieden.11 Daneben sorgt der Wegfall der täglichen Tabletteneinnahme für einen unabhängigeren Alltag.

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Tipps für die Kommunikation

Mit der frühzeitigen Gabe von Depot- Antipsychotika lassen sich die Perspektiven der Patienten eindeutig verbessern. Für die Kommunikation dieser Therapieoption gibt es einige wichtige Punkte:

  • Schon in der Frühphase der Erkrankung über die Vorteile einer Depot- Therapie informieren
  • Die dauerhafte, gleichmäßige und zuverlässige Wirkung sowie die gute Verträglichkeit von Depots bieten dem Patienten ein „Sicherheitsnetz“.
  • Der Patient gewinnt eine größere „Freiheit“ im Alltag: Keine tägliche Medikamenteneinnahme erinnert ihn ständig an seine Erkrankung, es gibt keine Diskussionen um die Tabletteneinnahme und keine Angst, diese zu vergessen.
  • Depot nicht als Strafe bei Non-Adhärenz und nicht als Ultima Ratio bei „schweren Fällen“ kommunizieren, sondern als Chance für ein unabhängigeres Leben.
  • Bei Bedarf die Aufklärung wiederholen! Selten wird die Entscheidung nach dem ersten Gespräch gefällt, viele Patienten möchten sich auch vorher mit ihrem Umfeld beraten.
  • Bei Skepsis des Patienten ggf. einen Therapieversuch mit Depot von etwa drei bis sechs Monaten vorschlagen.

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