Neuro-Depesche

Leitlinienupdate der DGN greift fortschrittliche Behandlungsoptionen auf

Die Therapielandschaft des ET hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt – dies spiegelt sich in der aktualisierten S2k-Leitlinie zu Tremor wider.3 Als bereits bekannte konventionelle Therapieoptionen sind die medikamentöse Behandlung und die Tiefe Hirnstimulation (THS) aufgeführt.3 Bei stark ausgeprägtem Tremor führen die Medikamente aber oftmals nicht zum gewünschten Erfolg: 30-50 % der Patienten sprechen nicht auf die Therapie an, bis zu 30 % brechen die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen frühzeitig ab.2 In diesen Fällen kann die THS in Erwägung gezogen werden.3 Erforderlich ist hierfür ein invasiver Eingriff, der jedoch mit einem Infektionsrisiko verbunden und nicht für jeden Patienten geeignet ist.3

Bei medikamentenresistentem ET wird MRgFUS empfohlen, wenn eine einseitige Behandlung aussichtsreich und/oder eine Verbesserung der Lebensqualität trotz nur unilateraler Tremorreduktion anzunehmen ist.3 Beim MRgFUS handelt es sich um ein zielgerichtetes, inzisionsloses Verfahren, bei dem die thermische Ablation des Thalamus unter MR-Bildgebung erfolgt und damit eine Visualisierung der Patientenanatomie, Echtzeit-Thermometrie sowie sofortige Bestätigung des Behandlungsergebnisses ermöglicht.7 Eine der Voraussetzungen für die MRgFUS-Behandlung ist eine korrekte Diagnose – vor allem eine Differentialdiagnose zur Parkinson-Krankheit, mit der ET häufig verwechselt wird.2,4

 

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