Exekutive Dysfunktionen

Neuro-Depesche 3/2014

Lebensqualität verschlechtert, Angehörigen-Belastung erhöht

Sehr viele Parkinson-Patienten leiden an teils erheblichen kognitiven Defiziten, darunter Störungen der exekutiven Funktionen, teils schon früh im Verlauf. Britische Wissenschaftler untersuchten nun, inwieweit sich Letztere auf die Lebensqualität und die Belastung der pflegenden Angehörigen auswirken.

Bei insgesamt 65 Parkinson-Patienten (Hoehn & Yahr-Stadien I–III) wurde die Lebensqualität (LQ) mittels der Life Satisfaction Scale (LSS), der Gesundheitszustand mithilfe des Parkinson’s Disease Questionnaire-39 (PDQ-39) und die exekutiven Funktionen anhand des Trail Making Test (TMT) und des Colour Word Interference test (CWI) erhoben. 50 Angehörige bewerten die exekutiven Funktionen der Patienten mit dem Behaviour Rating Inventory of EF-Adult Version (BRIEF-A) und das Ausmaß ihrer Belas­tung durch die Pflege nach dem Caregiver Burden Inventory (CBI). Die Faktoren wurden mithilfe einer multiplen Regressionsanalyse ausgewertet.

Interessanterweise war die LQ in den LSS-Domänen Gesundheit und Bewegungsstörungen am stärksten mit der Angehörigen-Einschätzung der exekutiven Funktionen nach BRIEF-A verbunden. Die LQ in der Kategorie des allgemeinen Lebens wurde dagegen am stärksten durch das Ausmaß der depressiven Symptome (nach HADS) erklärt (23% der Varianz in der LQ).

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Fazit
?! Da die Störungen der exekutiven
Funktionen und damit verbundene
Verhaltensprobleme die Lebensqualität
der Patienten und die Belastung der An-
gehörigen erheblich beeinträchtigen kön-
nen, sollte diese kognitive Teilfunktion
stärker beachtet und nach Möglichkeit
therapeutisch angegangen werden. Dies
gilt u. a. auch für eine etwaige Depression.
Die gefundenen Zusammenhänge stützen
außerdem die Kritik, dass die subjektive
Lebensqualität und die Selbstbewertung
der Gesundheit von Patienten häufig nicht
miteinander korrelieren und daher sepa-
rat erfasst werden sollten. 

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