1350 Myelographien mit Iopamidol der letzten fünf Jahre wurden ausgewertet. Bei zwei nicht-epilepsiekranken Patenten waren innerhalb von 12 Stunden nach Gabe des Kontrastmittels erstmals generalisierte tonisch-klonische Anfälle aufgetreten. Bei einer 67-jährigen Frau mit bekannter symptomatischer Epilepsie nach Apoplex entwickelte sich nach einer Myelographie mit Iopamidol erstmals ein (komplex fokaler) Status epilepticus von fünfstündiger Dauer. Die Inzidenz von Krampfanfällen bei Patienten ohne Epilepsie nach Applikation des Kontrastmittels betrug in dieser Fallübersicht 0,15%. Sie war nach Myelographien im Zervikalbereich häufiger als bei lumbalen Untersuchungen. Die Umstellung auf ein anderes Kontrastmittel wird nicht empfohlen, da Iopamidol insgesamt relativ gut verträglich ist. Patienten sollten aber vor einer Myelographie mit Iopamidol über das erhöhte Krampfanfall- bzw. Status-Risiko aufgeklärt werden. Außerdem sollten Benzodiazepine zur Akutintervention greifbar sein. (MO)
Myelographie
Neuro-Depesche 12/2004
Krampfanfälle durch Kontrastmittel
Neurologen und Neuroradiologen weisen auf die Nebenwirkung eines Röntgenkontrastmittels hin: Bei der Myelographie mit Iopamidol kann es zu tonisch-klonischen Krampfanfällen kommen - auch bei Patienten ohne Epilepsie.
Quelle: Klein, KM: Status epilepticus and seizures induced by iopamidol myelography, Zeitschrift: SEIZURE, Ausgabe 13 (2004), Seiten: 196-199