Hormone ohne Einfluss?

Neuro-Depesche 5/2006

Kopfschmerz verstärkt das PMS

Patientinnen mit strikt menstrueller oder menstruations-assoziierter Migräne leiden in bis zu 64% bzw. 33% der Fälle auch an einem prämenstruellen Syndrom (PMS). In Rahmen einer Studie zur medikamentösen Ovarektomie mit GnRH-Agonisten wurden die Verbindungen zwischen Schweregrad der PMS-Symptome und dem Kopfschmerz während des natürlichen Zyklus und bei stabilen Hormonkonzentrationen nach der Behandlung geprüft.

An der randomisierten, kontrollierten Studie nahmen 21 Frauen (21 bis 45 Jahre) mit regelmäßigem Menstruationszyklus und mäßigem bis starkem Kopfschmerz an mindestens drei Tagen außerhalb der perimenstruellen Phase teil. Der Kopfschmerztyp (Migräne bzw. Spannungskopfschmerz) wurde nicht ermittelt. 43% gaben an, unter einem PMS zu leiden. Die Auswertung der Tagebücher zur PMS- und Kopfschmerzsymptomatik ergab eine mäßige, aber signifikante Korrelation zwischen den Schweregraden von PMS und Kopfschmerz im Verlauf des natürlichen Menstruationszyklus, insbesondere in der frühen Follikel- und der späten Gelbkörper-Phase. Die Ovarektomie mit GnRH-Agonisten besserte die PMS-Symptomatik nicht signifikant. Auch die Korrelation zwischen PMS-Symptomatik und Kopfschmerz blieb bestehen - unabhängig davon, ob den Teilnehmerinnen zusätzlich zu den GnRH-Analoga 100-µg-Estradiol- oder Plazebo-Pflaster verabreicht worden war. Diese Beobachtung lässt darauf schließen, dass die Relation zwischen PMS- und Kopfschmerzschwere nicht von den Fluktuationen der weiblichen Geschlechtshormone abhängig ist. (cer)

Quelle: Martin, VT: Symptoms of premenstrual syndrome and their association with migraine headache, Zeitschrift: HEADACHE, Ausgabe 46 (2006), Seiten: 125-137

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