KI-Bild: Kopf in der Wüste, aus dem Gehirn weht der Inhalt davon.

Neuer Behandlungsansatz durch Spezifizierung?

Neuro-Depesche 9/2023

Kognitive Subtypen der Depression

Durch die Untersuchung grundlegender Symptom- und Funktionsprofile sowie neuronaler Dysfunktionen in kognitiven Hirnschaltkreisen zusammen mit einem schlechteren Ansprechen auf Standard-Antidepressiva gelang es, einen „kognitiven Biotyp“ der Depression zu identifizieren und zu validieren. Dies könnte sich nicht zuletzt auf die Therapiewahl auswirken.

In die Gesamtstudie wurden 1.008 Patienten mit einer Major Depression eingeschlossen, während sich die bildgebende Teilstudie auf 96 Teilnehmer beschränkte. Anhand einer Clusteranalyse wurde bei 27 % der Patienten ein „kognitiver Biotyp“ identifiziert, der sich durch relevante Störungen in den Bereichen Exekutivfunktion und der kognitiven Kontrolle (Reaktionshemmung) auszeichnete.

Schwerer depressiv und stärker kognitiv eingeschränkt

Dieser kognitive Biotyp hatte einen deutlich höheren Schweregrad (p = 0,01) der depressiven Symptome gemessen anhand der HRSD-17-Skala (Hamilton Rating Scale mit 17 Items). Bezüglich der Selbsteinschätzung des Gesamtschweregrads mittels QIDS-SR-16 (Quick Inventory of Depressive Symptomatology-Self-Report mit 16 Items) zeigten sich jedoch keine Unterschiede zwischen den identifizierten Clustern.

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Fazit
Die Kombination von biologischen und nicht-biologischen Faktoren ermöglichte eine präzise und klinisch nutzbare Identifizierung eines kognitiven Biotyps der Depression. Dies eröffnet in Zukunft die Möglichkeit einer gezielten, auf den kognitiven Biotyp zugeschnittenen Behandlungsstrategie, d. h. den bevorzugten Einsatz von Therapien, die die kognitive Dysfunktion der Patienten bessern können.
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