ND-Special NMOSD – Bildgebungsstudie zur NMOSD

Neuro-Depesche 9/2023

Kognitive Probleme und verringerte Kortexdicke

Die Behandlungsoptionen für NMOSD-Patienten haben sich erheblich erweitert. In unserer ND-Special-Reihe stellen wir einige ausgewählte Publikationen vor, u. a. zu einem Delphi-Konsens zu den neuen krankheitsmodifizierenden Therapien, zum Einfluss des Rauchens auf die MRT-Aktivität und zur Verbindung zwischen kortikalen Atrophien und kognitiven Problemen der NMOSD-Patienten. Im Gegensatz zur Multiplen Sklerose (MS) schreitet die Behinderung der NMOSD-Patienten praktisch ausschließlich im Gefolge von Schüben voran, die häufig zu Erblindung, Lähmung und Tod führen. In den letzten Jahren wurden mehrere zielgerichtete Antikörpertherapien entwickelt, die das Potenzial haben, die Prognose der NMOSD-Patienten entscheidend zu verbessern.

Frühere Studien haben gezeigt, dass Patienten mit einer Neuromyelitis optica spectrum disorder (NMOSD) zu einer Atrophie des Thalamus neigen. Jetzt wurde geprüft, ob die Kortexdicke bei den Patienten ebenfalls verringert ist – und ob dies einen Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten hat. Beides war der Fall.

In der Fall-Kontroll-Studie wurden 43 NMOSD-Patienten mit normal erscheinendem Hirngewebe, d. h. ohne sichtbare Hirnläsionen (durchschnittliches Alter 46,47 Jahre, 97,57 % weiblich), 45 gesunden Kontrollen (durchschnittliches Alter 44,31, 99,55 % weiblich) gegenübergestellt.

Verdünnter Gyrus frontalis

Die Auswertung der T1-gewichteten strukturellen MRT-Bilder ergaben bei den NMOSD-Patienten gegenüber den gesunden Kontrollen einen signifikant dünneren linken oberen Gyrus frontalis (SFG) (p < 0,05). Der SFG ist mit mehreren wichtigen Netzwerkknoten verbunden und spielt eine Rolle bei den kognitiven bzw. Exekutivfunktionen sowie der motorischen Kontrolle und der sensomotorischen Kognition. Auch die Dicke des bilateralen rostralen mittleren Gyrus frontalis (rMFG) war reduziert (p < 0,001). Der rMFG scheint in dorsale und ventrale Aufmerksamkeitsnetzwerke und als stark vernetzte kortikale Struktur in das Arbeitsgedächtnis und Verstehen involviert zu sein.

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Fazit
Bei diesen NMOSD-Patienten ohne Hirnläsionen korrelierten verringerte frontale Kortexdicken mit den kognitiven Einbußen.

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