Inwieweit sich durch einen Todesfall im Familienkreis das Psychose-Risiko im späteren Leben erhöht, wurde in einer schwedischen populationsbasierten Kohortenstudie untersucht. Geprüft wurde dabei auch, ob eine derartige Traumatisierung auch die psychische Entwicklung von noch Ungeborenen beeinträchtigt.
Hierfür wählten Ärzte 1 045 336 Kinder aus, die zwischen 1973 und 1985 geboren wurden und bis zum Alter von 13 Jahren den Tod eines Familienmitglieds erleben mussten. Darüber hinaus wurden Todesfälle berücksichtigt, die sich vor der Zeugung oder Geburt ereigneten.
Bis 2006 waren 312 249 Kinder von einem Todesfall betroffen (1,2% Suizid, 1,6% Unfall, 29,6% natürliche Ursachen). Unter ihnen entwickelten 0,4% (n = 1323) eine nicht-affektive und 0,17% (n = 556) eine affektive Psychose.
Je näher die Person dem Kind stand, desto wahrscheinlicher war eine spätere psychotische Störung. Erlebten Kinder den Todes eines engen Familienmitglieds mit, war das Risiko für eine Psychose gegenüber den nicht Betroffenen der Kohorte signifikant um 17% erhöht (OR: 1,17; 95%-KI 1,04– 1,32). Bei einem Todesfall in der Kernfamilie (Eltern, Geschwister) war das Psychose-Risiko umso stärker, je früher dies im Leben des Kindes eintrat: bei < 13-Jährigen um 32% (OR: 1,32); < 7-Jährigen um 47% (OR: 1,47) und < 3-Jährigen sogar um 84% (OR: 1,84).
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