Alkohol am Steuer

Neuro-Depesche 2/2005

Ist ein generelles Verbot sinnvoll?

Analysiert wurden die Daten von 1968 Verkehrsunfällen, bei denen der Fahrer unter Alkoholeinfluss stand, sowie Angaben aus 9087 Verkehrskontrollen, bei denen der Alkoholspiegel des Fahrers bestimmt wurde. Neben dem Alkoholspiegel spielten weitere Risikofaktoren wie jugendliches Alter, männliches Geschlecht oder Nachtfahrten an Wochenenden eine zusätzliche Rolle. Nach Adjustierung auf diverse Variablen betrug das attributable Risiko für Alkohol als Ursache für Verkehrsunfälle rund 12%. Bei mehr als 96% dieser Unfälle lag der Blutalkohol bei 0,05% oder darüber. Ein relevanter Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Unfallhäufigkeit war erst ab einer Konzentration von 0,5\89 Alkohol zu verzeichnen. Außerdem stieg das Unfallrisiko bei exponentiellem Verlauf bis zum Wert von 0,8\89 nur geringfügig. Bei Alkoholspiegeln zwischen 0,8 und 1,6\89 war ein deutlicher, bei über 1,6\89 ein dramatischer Risikoanstieg festzustellen. Ein generelles Alkoholverbot am Steuer würde in Deutschland rechnerisch zu einer Reduktion des Unfallaufkommens von 0,4% (alkoholbedingte Unfälle: -3,6%) beitragen. Maßnahmen sollten sich also in erster Linie auf die Vermeidung hoher Alkoholspiegel ab 0,8\89 richten. (cer)

Analysiert wurden die Daten von 1968 Verkehrsunfällen, bei denen der Fahrer unter Alkoholeinfluss stand, sowie Angaben aus 9087 Verkehrskontrollen, bei denen der Alkoholspiegel des Fahrers bestimmt wurde. Neben dem Alkoholspiegel spielten weitere Risikofaktoren wie jugendliches Alter, männliches Geschlecht oder Nachtfahrten an Wochenenden eine zusätzliche Rolle. Nach Adjustierung auf diverse Variablen betrug das attributable Risiko für Alkohol als Ursache für Verkehrsunfälle rund 12%. Bei mehr als 96% dieser Unfälle lag der Blutalkohol bei 0,05% oder darüber. Ein relevanter Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Unfallhäufigkeit war erst ab einer Konzentration von 0,5\89 Alkohol zu verzeichnen. Außerdem stieg das Unfallrisiko bei exponentiellem Verlauf bis zum Wert von 0,8\89 nur geringfügig. Bei Alkoholspiegeln zwischen 0,8 und 1,6\89 war ein deutlicher, bei über 1,6\89 ein dramatischer Risikoanstieg festzustellen. Ein generelles Alkoholverbot am Steuer würde in Deutschland rechnerisch zu einer Reduktion des Unfallaufkommens von 0,4% (alkoholbedingte Unfälle: -3,6%) beitragen. Maßnahmen sollten sich also in erster Linie auf die Vermeidung hoher Alkoholspiegel ab 0,8\89 richten. (cer)

Quelle: Kruger, HP: The alcohol-related accident risk in Germany: procedure, methods and results, Zeitschrift: ACCIDENT ANALYSIS AND PREVENTION, Ausgabe 36 (2004), Seiten: 125-133

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