Generalisierte Angststörung

Neuro-Depesche 1/2008

Ist die Benzodiazepin-Therapie "effizient"?

Etwa 5% der Bevölkerung entwickeln im Laufe des Lebens eine generalisierte Angststörung. Trotz Nebenwirkungen und des nicht unerheblichen Suchtpotenzials werden sie häufig mit Benzodiazepinen behandelt. In einer Metaanalyse wurde erstmals versucht, die Wirksamkeit der Therapie und ihre Effizienz zu ermitteln.

Berücksichtigt wurden 23 randomisierte, plazebokontrollierte, doppelblinde Kurzzeitstudien aus den Jahren 1966 bis 2005 an insgesamt 2326 Patienten, die Diazepam, Lorazepam oder Alprazolam erhalten hatten. Die Wirksamkeit („Efficacy“) wurde anhand der Rate des Ausscheidens auf Grund unzureichender Wirksamkeit vs. Plazebo ermittelt. Parameter zur Ermittlung der Effizienz („Efficiency“) waren Unterschiede in der Häufigkeit eines Studienabbruchs jeglicher Ursache.

Im Vergleich bestätigte sich für die Benzodiazepine mit hoher statistischer Signifikanz die Wirksamkeit: Das relative Risiko eines Studienabbruchs vs. Plazebo wegen Unwirksamkeit betrug 0,29 (p < 0,00001). Im Gegensatz dazu bestand für die Effizienz kein eindeutiger Nachweis: Die Wahrscheinlichkeit eines wie auch immer bedingten Studienabbruchs gegenüber den Plazebo-Patienten betrug 0,78, dies lag mit p = 0,05 an der Schwelle zur Signifikanz. Nebenwirkungsbedingte Drop-outs traten unter Benzodiazepinen mit einem relativen Risiko von 1,54 auf (p = 0,002), kamen also um 50% häufiger vor als unter Plazebo.

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