MS in Kuwait über sieben Jahre

Neuro-Depesche 9/2005

Inzidenz und Prävalenz verdoppelt

Bei der Ätiologie der MS wird eine Gen-Umwelt-Interaktion angenommen. Für die Wichtigkeit exogener Faktoren sprechen nun auch neue Inzidenz- und Prävalenz-Daten aus Kuwait.

Nach Auswertung aller neu diagnostizierten MS-Patienten in Kuwait stieg die Inzidenzrate aller Ethnien von 1,05/ 100 000 Einwohner im Jahr 1993 auf 2,62/ 100 000 im Jahr 2000. Der Zuwachs war besonders ausgeprägt bei den Frauen, hier stieg die Rate von 2,26 auf 7,79/ 100 000. Bei der MS-Gesamtprävalenz wurde eine Zunahme von 6,68/100 000 im Jahr 1993 auf 14,77/ 100 000 im Jahr 2000 festgestellt. Eingeborene Kuwaitis waren in weitaus größerem Maße betroffen als Immigranten (31,15 vs. 5,55/100 000; Frauen: 35,54, Männer 26,65/100 000). Diese Situation war vor dem Golf-Krieg 1990 umgekehrt: Zu jener Zeit lag die MS-Prävalenz unter den Palästinensern als damals dominierender Nationalität sehr viel höher als bei den Kuwaitis (23,8/100 000 vs. 9,5/100 000).

Quelle: Alshubaili, AF: Epidemiology of Multiple Sclerosis in Kuwait: New Trends in Incidence and Prevalence, Zeitschrift: EUROPEAN NEUROLOGY, Ausgabe 53 (2005), Seiten: 125-131

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