Unter 5.227 behandelten Patienten mit Virusnachweis hatten 35 eine Hirnblutung. Diese wurde der Bildgebung nach in fünf Kategorien eingeteilt: Akutes subdurales Hämatom (SDH), subarachnoidale (SAH), multikompartimentelle (MCH), multifokale (MFH) und fokale intrazerebrale Blutung (fICH). Das Durchschnittsalter betrug 67 Jahre, 40 % waren Frauen. In 13 Fällen war die Blutung traumatisch bedingt.
68,6 % der 35 Patienten zeigten schon in der Notaufnahme neurologische Symptome (u. a. Schwindel, Gleichgewichtsstörungen), 31,4 % der Patienten entwickelten diese als stationäre Patienten später. Bei 31,4 % der Patienten bestanden bei Aufnahme auch schwere pulmonale COVIDSymptome mit Beatmungspflichtigkeit. In dieser Kohorte von 35 Patienten verstarben insgesamt 16 Patienten, die Gesamtmortalität bezifferte sich also auf 45,7 %. In aufsteigender Folge betrug die Sterblichkeitsrate bei SDH 35,3 % (n = 6), bei fICH 40 % (n = 2), bei SAH 50 % (n = 1), bei MFH 50 % (n = 2) und bei MCH 71,4 % (n = 5).
Risikofaktoren für die Mortalität
Die auf Variablen wie BMI, Blutdruck etc. adjustierte Sterbewahrscheinlichkeit betrug bei Patienten mit schwerer pulmonaler COVID, die beatmet werden mussten, gegenüber den übrigen etwa das Zehnfache (Odds Ratio: 10,24; p = 0,015). Sie war bei Patienten mit einer INR > 1,2 am Tag des hämorrhagischen Ereignisses um den Faktor 14 erhöht (OR: 14,36; p = 0,015). Außerdem hatten jene mit einer spontanen (vs. traumatischen) Blutung ein ca. sechsfach erhöhtes Mortalitätsrisiko (OR: 6,11; p = 0,023). HL