Dopaminergika-Therapie des RLS
Neuro-Depesche 1/2012
Impulskontrollstörungen ein Problem?
Ab einem mittleren bis schweren Schweregrad des RLS gelten dopaminerge Medikamente als First-line-Therapieoption. Sie werden dabei in deutlich niedrigeren Dosierungen eingesetzt als beim Morbus Parkinson. Ob bei RLS-Patienten dennoch ein ebenfalls erhöhtes Risiko für Impulskontrollstörungen (ICD) besteht, untersuchte jetzt eine internationale Wissenschaftlergruppe unter deutscher Leitung in einer Querschnittsstudie.
Fazit
?! Auch wenn die Autoren einräumen, dass die ICD-Prävalenz von 7% wegen eines Antwort-Bias möglicherweise zu hoch ist, sollten auch Patienten mit RLS, die mit dopaminergen Medikamenten, besonders Dopaminagonisten, behandelt werden, auf das Risiko von Impulskontrollstörungen hingewiesen werden. Neben der sorgfältigen Erhebung etwaiger Risikofaktoren vor Therapiebeginn sollte auch regelmäßig eine Befragung der Patienten zu den verschiedenen Arten der impulsiven Handlungen erfolgen, die der Patient ja durchaus nicht immer als solche wahrnimmt oder gar der Erkrankung bzw. seiner Medikation zuordnet.