Jugendliche mit Computer-Spielsucht
Neuro-Depesche 1/2014
Impulskontrolle und Entscheidungsfähigkeit empfindlich gestört
Ein pathologisches Spielen wird immer häufiger diagnostiziert, die Prävalenz in westlichen Ländern wurde in Studien mit 7,5% bis 11,9% beziffert. Von einem süchtigen Spielen am Computer betroffen sind naturgemäß überwiegend junge Menschen. Britische Forscher fahndeten nun in einem Patientenkollektiv Jugendlicher anhand diverser neurokognitiver und Reaktionstests nach verschiedenen Zeichen einer gestörten Impulskontrolle.
Fazit
?! Wie bei Menschen mit Substanzab- hängigkeit und anderen Störungen des Verhaltens ergaben sich bei den Spiel- süchtigen gegenüber Gesunden in dieser Studie erhebliche neurokognitive Ein- schränkungen. Es fanden sich deutliche Beeinträchtigungen verschiedener Unter- formen der physiologischen motorischen Hemmung und der Entscheidungsfähig- keit. Gerade die Impulsivitätsprobleme bei der Entscheidungsfindung könnten sich auf die Bewältigung des Alltag der – zu- meist ja noch in Ausbildung befindlichen oder neu im Beruf stehenden – Betroffe- nen negativ auswirken. Sie könnten den
Autoren zufolge ein Therapiefokus sein.