GSK
Praxis-Depesche 11/2021
Impfen – auch unter Immunsuppression!
Obwohl immunsupprimierte Patienten ein erhöhtes Infektionsrisiko haben, sind nur wenige geimpft. Dabei zeigen aktuelle Studien: Impfungen, etwa gegen Herpes zoster, können immunsupprimierte Patienten wirksam schützen.
Auf dem 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie diskutierten Experten, wie sich Risikopatienten vor Infektionskrankheiten schützen lassen. Prof. Reinhard Voll vom Universitätsklinikum in Freiburg verwies darauf, dass Infektionen eine häufige Ursache für Morbidität und Mortalität bei Patienten mit entzündlichrheumatischen Erkrankungen seien. So hätten immunsupprimierte Patienten nicht nur ein erhöhtes Risiko für Weichteil- und Gelenkinfektionen, sondern auch für Pneumonien und Herpes zoster. Trotzdem erhielten noch zu wenige Betroffene eine Schutzimpfung – und das, obwohl Impfungen unter Immunsuppression erwiesenermaßen sinnvoll und wirksam seien, sofern gewisse Grundsätze beachtetet würden. Dazu gehört: auf Totimpfstoffe fokussieren, da diese unbedenklich hinsichtlich unkontrollierter Infektion durch attenuierte Erreger sind. Zudem sollten Impfungen während niedriger Krankheitsaktivität und vor Beginn immunsuppressiver Therapien erfolgen. Unter diesen Bedingungen sollten immunsupprimierte Personen generell alle von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen erhalten.