Mit dem Expertensystem "Sleep EVAL" wurden soziodemographische Daten, Schlaf-Wach-Rhythmen und körperliche und psychische Symptome von fast 19 000 Personen abgefragt und nach den Kriterien des ICSD-90 und DSM-IV ausgewertet. Die Prävalenz des RLS bzw. des PLMD in der Allgemeinbevölkerung betrug 5,5%, bzw. 3,9%; unter RLS plus PLMD litt 1%. Mit beiden Erkrankungen assoziierte Faktoren waren u. a. weibliches Geschlecht, muskuloskelettale Krankheiten, Herzerkrankung, obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom, Kataplexie und psychische Erkrankungen. Für die PLMD spezifisch waren Schicht- und Nachtarbeit, Stress, Schnarchen, täglicher Kaffeekonsum und Hypnotika-Einnahme. Ausschließlich mit einem RLS assoziiert waren Übergewicht, Bluthochdruck, lautes Schnarchen, hoher Alkohol- und Nikotinkonsum sowie die Einnahme von SSRI. Insgesamt 75,6% der PLMD- und 62,7% der RLS-Patienten litten unter psychischen oder körperlichen, zu der Symptomatik möglicherweise beitragenden Erkrankungen. Die RLS-Prävalenz stieg signifikant mit dem Alter an und war bei Menschen über 50 Jahren 2,5-mal so hoch wie in der Vergleichsgruppe unter 40 Jahren. Nur 11,9% der RLS- und 19,5% der PLMD-Kranken hatten bereits einen Arzt konsultiert. (JS)
Neuro-Depesche 1/2003
Hohe RLS- und PLMD-Prävalenz in Europa
Die Prävalenz des Restless legs-Syndroms (RLS) und des Syndroms Periodischer Bewegungen der Gliedmaßen im Schlaf (PLMD) sowie die entsprechenden Risikoprofile wurden ermittelt.
Quelle: Ohayon, MM: Prevalence of restless legs syndrome and periodic limb movement disorder in the general population, Zeitschrift: JOURNAL OF PSYCHOSOMATIC RESEARCH, Ausgabe 53 (2002), Seiten: 547-554