Bei bis zur Hälfte der Kinder mit ADHS ist ein Elternteil ebenfalls erkrankt. In der vorliegenden Studie wurde das ADHS-Risiko bei Eltern von ADHS-Kindern geschätzt. Außerdem wurden die Zusammenhänge zwischen der elterlichen ADHS und dem Schweregrad der kindlichen ADHS sowie der Medikamenteneinnahme ermittelt.
Für die Studie wurden in Malaysia von Juni bis Aug. 2022 Eltern von Kindern und Jugendlichen rekrutiert, bei denen eine ADHS diagnostiziert worden war. Eingesetzt wurden die Conners‘ Adult ADHD Rating Scale (CAARS) Selbstberichtskurzform, die Vanderbilt ADHD Parent Rating Scale (Performance Section) und die Medication Adherence Report Scale (MARS).
45 Kinder mit ADHS wurden eingeschlossen. 32 von ihnen (71,1 %) erhielten eine Pharmakotherapie (u. a. Methylphenidat und Atomoxetin). Bei 15 der 45 Kinder (33 %) wurde auch bei den Eltern eine ADHS diagnostiziert, davon überwiegend bei den Müttern (n = 30; 66,7 %).
Deutlich schwerere Probleme
Diese Kinder wiesen im Vergleich zu jenen Kindern ohne ADHS-Eltern in allen Subskalen (schulische Leistungen, Verhalten in der Schule und zu Hause etc.) schlechtere Werte auf. Dies betraf neben dem ADHSGesamtschweregrad ( Vanderbilt Performance Gesamtscore Mittelwert: 34,67 vs. 29,13; p = 0,047) auch problematische Verhaltensweisen zu Hause (Mittelwert: 7,87 vs. 6,27, p = 0,036). Schulische Leistungen und Verhaltensauffälligkeiten der Kinder zu Hause und in der Schule korrelierten positiv mit den elterlichen ADHS-Scores für die Subskalen „Unaufmerksamkeit“ und „Probleme mit der Selbstversorgung“.
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