Ausgeprägte Negativsymptomatik

Neuro-Depesche 10/2011

Hilft die hochfrequente rTMS?

Die Verringerung der negativen Symptome der Schizophrenie durch die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) fiel in bisherigen Studien unterschiedlich aus. Jetzt haben Psychiater der Universität Toronto die bilaterale hochfrequente rTMS des dorsolateralen Präfrontalkortex (DLPFC) in einer randomisierten plazebokontrollierten Doppelblindstudie getestet.

Die 31 mit Antipsychotika behandelten Patienten zeigten nach der Scale for the Assessment of Negative Symptoms (SANS) eine deutlich ausgeprägte Negativsymptomatik. Sie erhielten nun über vier Wochen an jedem Werktag Sitzungen einer bilateralen, MRT-geleiteteten rTMS des DLPFC mit 20 Hz (bei 90% der motorischen Ruheschwelle), insgesamt 750 Pulse oder eine Scheinstimulation.

Primärer Outcome­parameter waren Veränderungen der SANS, zusätzlich wurde die Gesamtsymptomatik mittels Positive and Negative Symptom Scale (PANSS) untersucht. Adjustiert wurden die Ergebnisse auf eine initial bestehende depressive Symptomatik, die mit der Calgary Depression Scale (CDS) bestimmt wurde.

Die rTMS wurde gut vertragen, kein Verum-behandelter Patient brach die Therapie nebenwirkungsbedingt ab. 25 Patienten waren am Ende auswertbar. Weder bei den negativen, noch bei den positiven oder den depressiven Symptomen der schizophren erkrankten Patienten stellte sich über insgesamt 20 Sitzungen der hochfrequenten Stimulationsbehandlung ein signifikanter Therapieeffekt ein. JL

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Fazit
?! In bisherigen Studien zur rTMS, die auf die negativen Symptome der Schizophrenie ausgerichtet waren, wurde unilateral oder bilateral mit verschiedenen Frequenzen und unterschiedlich häufigen Sitzungen insbesondere der DLPFC stimuliert. Die Ergebnisse waren jedoch inkonsistent. Insgesamt hatte sich die hochfrequente rTMS dabei als am aussichtsreichsten erwiesen. Das vollkommene Ausbleiben eines Therapieeffekts, in dieser kleinen, immerhin aber randomisierten, kontrollierten und geblindeten Studie vermehrt die Zweifel an der Methode. Entweder waren die Stimulationsparameter nicht geeignet, oder die Negativsymptomatik dieser Patienten spricht einfach grundsätzlich nicht auf die rTMS an

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