Patienten mit Bipolar-Typ-II-Störung
Neuro-Depesche 7/2009
Hilft auch ihnen die Psychoedukation?
Obwohl die bipolare Störung Typ II (BP-II) lange als eine leichtere Variante im Bipolar-Spektrum angesehen wurde, weisen Berichte aus jüngerer Zeit darauf hin, dass eben dieser Typ einen malignen Verlauf mit ungünstigem Outcome nehmen kann. Allerdings liegen kaum Daten zur Effizienz psychosozialer/psychotherapeutischer Interventionen speziell bei dieser Untergruppe der bipolaren Erkrankung vor. In einer post-hoc-Analyse einer randomisierten Studie befassten sich spanische und britische Psychiater nun mit diesem klinisch relevanten Aspekt.
Fazit
?! Post-hoc-Subanalysen von Studiendaten sind prinzipiell mit Vorsicht zu genießen – und die Fallzahlen in dieser Untersuchung sind natürlich sehr klein. Dennoch weist diese Analyse klar darauf hin, dass BP-II-Patienten von psychoedukativen Therapien (in Kombination mit der Medikation) deutlich profitieren können. Gerade die Gewinne an Alltagsfunktionalität sind als wertvoll anzusehen, da diese Patienten darin vielfach besonders beeinträchtigt sind. Auch diese Patienten sollten also explizit in den Genuss psychoedukativer Maßnahmen kommen.