Prävalenz untersucht

Neuro-Depesche 1/2005

Herzklappen häufiger verändert als vermutet

In einer relativ großen Patientengruppe untersuchten belgische Kardiologen, wie häufig es bei Therapie mit dem ergolinen Dopaminagonisten (DA) Pergolid zu Fibrosierungen der Herzklappen kommt und wie schwer diese Nebenwirkung ist.

Mittels Echokardiographie (ECG) untersucht wurden 78 mit Pergolid behandelte Parkinson-Patienten und eine Kontrollgruppe von 18 Kranken, die niemals einen ergolinen DA erhalten hatten. Dabei wurde ein spezielles "Klappen-Scoring" (1-4) benutzt. Eine Klappenveränderung jeglicher Schwere (Score 1 -3) lag in der Pergolid-Gruppe bei 26 (33%), in der Kontrollgruppe bei keinem Patienten vor. Eine relevante Klappenerkrankung (Score 1 oder 2) wurde bei 15 Patienten (19%) unter Pergolid nachgewiesen. In der Erkrankungsprävalenz ergab sich mit 42% vs. 29% zwischen Patienten mit hohen Pergolid-Dosen (> 5 mg/d, kumulative Gesamtdosis 4403 g) und jenen mit niedrigen Pergolid-Dosen (> 5 mg/d, 2220 g) ein beträchtlicher, wenn auch nicht signifikanter Unterschied (p = 0,31). Die Kontrollen wiesen einen durchschnittlichen systolischen Pulmonalarteriendruck von 31 mmHg auf. Sowohl die Drücke in der Gruppe mit hohen Pergolid-Dosen (39,3 mmHg) als auch in der Niedrigdosis-Gruppe (38,5 mmHg) waren erhöht.

Quelle: van Camp, G: Treatment of Parkinson`s disease with pergolide and relation to restrictive valvular heart disease, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 363 (2004), Seiten: 1179-1183

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