MTR bei primär progressiver MS

Neuro-Depesche 12/2004

Graue Substanz zeigt Schäden

In 10% bis 15% der MS-Fälle verläuft die Erkrankung primär progressiv (PPMS). Die zur kontinuierlich, teils rapid fortschreitenden Behinderung führenden Mechanismen sind nicht geklärt. In einer Kernspin-Studie wurde per Bestimmung der "Magnetization transfer ratio" (MTR) die normal erscheinende weißer Substanz (NAWM) und die entsprechende graue Substanz (NAGM) untersucht.

Bei 30 Patienten mit PPMS und 30 altersangepassten Kontrollpersonen wurden die beide Gewebe mittels Spin-Echo-basierter MTR-Histogramme analysiert. Der Grad der Behinderung der Patienten wurde über die EDSS-Skala erfasst. Gegenüber den Kontrollen wurden bei den PPMS-Patienten eine signifikante Abnahme des MTR-Signals in der NAWM (p = 0,001) und der NAGM (p = 0,004) gemessen. Der durchschnittliche EDSS-Score korrelierte signifikant mit der mittleren NAGM-MTR, mit der 25%-Perzentile der NAGM-MTR-Intensität und dem nach T2-gewichteten Aufnahmen ermittelten durchschnittlichen Läsionsvolumen. Auch in der Multiregressionsanalyse unter Einbeziehung verschiedener MTR-Parameter der unterschiedlichen Gewebearten blieb die Signifikanz der Korrelation von EDSS und NAGM-MTR erhalten.

Quelle: Dehmeshki, J: The normal appearing grey matter in primary progressive multiple sclerosis A magnetisation transfer imaging study., Zeitschrift: JOURNAL OF NEUROLOGY, Ausgabe 250 (2003), Seiten: 67-74

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