In die retrospektive Querschnittsstudie wurden 123 Patienten aus Gedächtniskliniken eingeschlossen. Von ihnen litten 63 unter einer objektivierten Alzheimer-bedingten leichten kognitiven Beeinträchtigung (MCI) und 60 an einer manifesten Alzheimer-Demenz. 44 altersentsprechende Gesunde dienten als Kontrollen.
Die Plasmakonzentrationen von NfL und GFAP wurden mittels Einzelmolekül- Array-Technologie ermittlelt. Es wurde ein kombiniertes Panel konstruiert, das neben Plasma-NfL und -GFAP bekannte Alzheimer-Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht und APOE4-Allelstatus beinhaltete. Das diskriminierende Potenzial wurde anhand alters- und geschlechtsange- passter Receiver Operating Characteristic (ROC)-Kurven berechnet und die Area under the curve (AUC) für jedes Modell – Alter+Geschlecht+APOE4 allein oder +GFAP oder +NfL – verglichen.
Fünffach kombiniertes Panel
Das kombinierte Panel (Alter+Geschlecht+APOE4+GFAP+NfL) zeigte eine gute Unterscheidungskraft für die drei Gruppen: Mit einer AUC von 91,6 % (95 %-KI: 0,85 - 0,98; p < 0,001) ließen sich Gesunde sehr gut von Alzheimer-Dementen unterscheiden. Mit einer AUC von immerhin 81,7 % (95 %-KI: 0,73 - 0,90; p < 0,01) konnte zwischen Gesunden und MCI-Patienten differenziert werden. Zudem ließ sich mit einer AUC von 87,5 % (95 %-KI: 0,73 - 0,96; p < 0,05) eine Amyloid-Positivität signifikant vorhersagen.
Bei der Unterscheidung von MCI und AD war das fünffach kombinierte Panel weniger erfolgreich (AUC: 72,3 %, 95 %-KI: 0,63 - 0,82; p = nicht signifikant). Es hatte auch gegenüber dem einfachen Alter+ Geschlecht+APOE4-Panel keinen signifikanten Vorteil. JL